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Gert Wiedmaier

 

Werk

Am Anfang steht zunächst die Fotografie. Die Kamera, wie ein Skizzenbuch gehandhabt, sichtet die Situation. Gewöhnliche und vertraute Blickachsen bewusst dabei unterlaufend, entstehen höchst eigenwillige Ansichten, Aussichten und Einsichten, Unter- und Aufsichten.

Zusammengefasst in Themen und Motive , bestimmen diese Fotografien die Abfolge einer Sequenz oder einer Reihung und bilden den künstlerischen Ausgangspunkt einer jeden Arbeit. Ihre gültige und damit charakteristische Gestalt erhalten die Bildwerke jedoch erst durch die Bearbeitung mit Wachs, neben der Fotografie die zweite wesentliche Konstante.

Schicht um Schicht wird das flüssige Wachs in einem aufwendigen und zeitraubenden Verfahren solange auf die fotografischen Vor-Bilder aufgetragen bis sich das einstellt, was man als Balance zwischen Bewahren und Auslöschen beschreiben könnte.

Das Erinnern, das man auch als „Bewahren der Wahrnehmung“ umschreiben könnte, spielt in Gert Wiedmaiers Umgang mit den Dingen eine geradezu entscheidende Rolle. Entwickelte bereits das Altertum die Wachstafel als Metapher des Gedächtnisses , in die sich die Erinnerungen je nach Intensität eingraben und einschreiben, steht dafür in moderner Zeit die Fotografie als lichtempfindliches Medium, in das sich Bilder einlagern.

Beides, das Verfahren wie der Werkstoff, ist aus Gert Wiedmaiers künstlerischer Arbeit nicht wegzudenken. Als grundlegende und prägende Elemente bestimmen sie sowohl den Prozess wie auch die Gestalt der Dinge.

Gedächtnis und Erinnerung ist an Zeit gebunden, speziell an vergangene Zeit. Dass hier der Visualisierung von Zeit eine große Rolle zukommt, macht nicht nur die spezielle Konservierung des einmal Gesehenen deutlich, sondern spiegelt sich auch in der sukzessiven Annäherung des Betrachters wider, dessen Blick die Dinge fortwährend freizulegen sucht.

Rita E. Täuber, Auszug aus der Eröffnungsrede Mai 2004

 

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