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Thomas Putze

 

Werk

So vielseitig wie Putzes künstlerisches Tun, ist auch sein Lebensweg. Nach der Lehre als Landschaftsgärtner folgten ein Studium der Theologie, Malerei und Bildhauerei. Der 1968 geborene Augsburger war bereits Leiter eines Jagdhauses, arbeitete als Musiker und Illustrator.

Zurzeit lebt er mit seiner Familie in Stuttgart, wo er am Nordbahnhof in einer Industriebrache sein Atelier bezogen hat. Für seine Arbeiten findet er dort immer wieder neues Material. Ob dies nun ein Gullydeckel ist, den er in einer Holzpietà gleichsam als Christuskind verarbeitet oder ein Rohr zur Armverlängerung seines „Ritters“. Die Stahlfeder eines Spielplatzschaukelpferdes dient als bewegliche Sockelverlängerung einer hölzernen Christusfigur, deren Dornenkrone aus Hartstahlbolzen einer Straßenfräse besteht.

Auch die Bearbeitung der Skulpturen mit der Kettensäge, mit der der Künstler dreidimensional zu zeichnen vermag, erscheint vorderhand brachial, das Resultat jedoch ist bisweilen überraschend zart und fragil. Gerade die spröde, splittrige Oberfläche seiner aus Europaletten herausgearbeiteten Figuren scheint Putze zu interessieren, nur hin und wieder bearbeitet er sie. Er brennt sie ab und schrubbt mit der Stahlbürste darüber, sodass die Maserung des Holzes noch kontrastreicher hervortritt. Sein Blick richtet sich genauso auf die Rohheit und die Verletzungen der Oberfläche wie auf den ureigenen Charakter des Materials. „Holz strahlt eine bestimmte Wärme aus“, sagt Putze, „wenn ich hier alles aus Stahl und Stein gemacht hätte, wär’s trostlos.“

Und trostlos ist seine Kunst keineswegs. Skurril vielmehr und witzig und hin und wieder auch befreiend vulgär: von „verkackt gut die Scheiße“ bis „Du bist in der Brunst, kauf Dir eine Kunst“ findet sich so manche Rohpoesie auf Kartons und Bildinschriften, die zuweilen auch etwas tiefer gehen als nur unter die Gürtellinie.

Sören Schmeling

 

 

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