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Annegret Soltau zum Thema "Performances" in der KUNSTZEITUNG

("Mehr nur als nur ein mutiger Kick. Umfrage unter Künstlern und Experten zur Präsenz der Performance" in: KUNSZEITUNG Nr. 161 / Januar 2010, S. 14)

Ausgangspunkt des Interviews waren die Fragen des KUNSTZEITUNGS-Redakteurs Matthias Weiß:

1. Wie erklärt sich deren (der Performance) heutige Konjunktur?

2. Was hat sich seit den siebziger Jahren verändert- auch mit Blick auf das Internet?

3. Ist die Performance eigentlich eine eigenständige Kunstform, und gehört sie eher zur bildenden Kunst, zum Theater oder Tanz?

 

Annegret Soltau:

1. Ich kann mir das nur so erklären, dass in Zeiten, in denen Kunstwerke als Wandaktien diskutiert werden, das Bedürfnis entsteht, die Arbeit wieder als das wahrzunehmen, was Kunst ausmacht. Bei mir ist es so, dass meine frühen Performance-Arbeiten vermehrt Beachtung finden. Das mag damit zusammenhängen, dass der damalige Aufbruch der Frauen in der Kunst auch ein Ausbruch aus den traditionellen künstlerischen Techniken war. Es entstand der Wunsch nach mehr Authenzität und Radikalität.

2. In den siebziger Jahren kannte ich den Begriff "Performance" noch nicht. Man sagte dazu eher Aktion oder Happening. Ich nannte eine Arbeit, die ich täglich vorführte "permanente Demonstration". Seit dieser Zeit ist mein zentrales Anliegen, körperliche Prozesse in meine Arbeit einzubeziehen. Es geht mir nicht mehr um den Umbruch, sondern um Kontinuität. Ich arbeite weiter mit meinem Körper und möchte gerade wegen des Älterwerdens nicht darauf verzichten; denn mein Anliegen ist es, performativ nicht nur tätig zu sein, solange der Körper jung ist. Ich will versuchen, soweit wie möglich in dieser Form weiterzuarbeiten. Das Internet, YouTube und Facebook, das alles ist für mich auch ein Forum.

3. Für mich gehrört die Performance zur bildenden Kunst.

 

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