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Die galerie merkle gewährt beim diesjährigen ART ALARM Einblicke in die Arbeiten des Stuttgarter Künstlers Hannes Steinert. Gezeigt werden jüngst geschaffene Zeichnungen und Ölbilder. Die Ausstellung widmet sich dabei großteils den mediterran inspirierten und farbenfrohen Landschaften sowie dem Thema des Innenraums. Innen- und Außenraum finden ihr Zusammenspiel in einzelnen Arbeiten, welche mittels Fenster aus dem Innenraum heraus den Blick auf die umliegende Landschaft eröffnen. Neben dem vielschichtigen Thema des Raums, finden sich Zeichnungen mit adrett gekleideten Männern, die aus der Modewelt zu entstammen scheinen und lasziv in anmutenden Körperhaltungen posieren.

Für Hannes Steinerts Werk ist ein prozesshafter Wandel und eine thematische Bindung charakteristisch. Mannigfaltige Medien des Ausdrucks macht sich der Künstler zu Eigen, um der Welt seinen Kosmos näher zu bringen. Er verharrt nicht im Moment des Ausdrucks, sondern lässt die Einflüsse des Lebens, den Umbruch und Wechsel der Welt in sein Werk einfließen, spielt mit den Möglichkeiten und Ebenen der verschiedenen Kommunikationsträger. Durch die Transformation beständiger Themen und Motive in andere Medien erwächst etwas vollkommen Neues. Homoerotische Figurationen, Landschaften und Stillleben sind die Themenbereiche, um die seine Kunst immer wieder kreist. Seit Anfang seines künstlerischen Schaffens lassen sich diese Inhalte finden. Doch mit dem Postulat des Wandels variieren auch die Darstellungsmomente. Sind es vorzugsweise Abstraktionen im Stile des Informel, die uns in frühen Arbeiten begegnen, lässt sich mit voranschreitender Zeit ein Wechsel ins Figurative konstatieren. Nun dominieren meist grafische Elemente die Szenerien. Es ist die Dynamik und Anziehungskraft der Paare und Gegensätze, das Wechselspiel zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen Begegnung und Sehnsucht und zwischen Nähe und Distanz das seinen künstlerischen Arbeiten innewohnt. Es ist eine höchst ausgefeilte Sensibilität, mit der sich Steinert durch seine Umwelt bewegt. Impressionen der sich wandelnden Gesellschaft und die subjektive Lebenswelt erhalten Einzug in sein gegenwärtiges Werk.